Gleiches Recht für alle im Wentorfer Shared-Space-Experiment – Zusammenrücken trotz Abstandhalten.

Der Vorstand der SPD Wentorf will ein Experiment wagen: Die Wentorfer Hauptstrasse soll während der Corona-Krise zu einem Shared-Space auf Zeit werden.

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Neue Ordnung des öffentlichen Raumes

Im Vorstand des Orstvereines überlegten wir uns, welche Lehren wir aus der aktuellen Corona-Krise ziehen können. Unsere Beobachtung: Das Mobilitätsverhalten hat sich geändert. Weniger Autofahrer haben es eilig. Es wird weniger gependelt. Andererseits sind Menschen verstärkt draussen unterwegs. Mehr Kinder, Jogger, Radfahrer und Spaziergänger sind zu beobachten. Die Leute sind momentan einfach gerne draussen. Durch die Reisebeschränkungen oder fehlendes Budget wird das auch in den Sommerferien so bleiben. Zu beobachten ist auch, daß wegen der Pandemie-Abstandsregeln sehr oft Menschen auf die Strasse ausweichen. Da sind die Konflikte und Gefahren vorprogrammiert.

Auch kommt aktuell unser Thema „Tempo 30 in der Berlinder Landstrasse“ zu einem guten Abschluss weil es nun realisiert wird. Verkehrsberuhigung schafft mehr Lebensqualität. Da knüpfen wir an. Ein altes Problem ist auch der Fahrradverkehr, der mit einem Anteil von ca. 7% am Gesamtverkehrsaufkommen keinen entsprechenden Anteil an der Verkehrsfläche bekommt. In der Coronakrise hat der Umsatz der Fahrradhändler um 300% zugelegt! Vielerorts werden zusätzliche Fahrradspuren „aufgeklappt“. Berlin Kreuzberg hat z.B. innerhalb von 48 Stunden viele Parkstreifen zu Fahrradspuren gemacht. Nun ist Wentorf keine Großstadt. Wir wollten unsere eigene Antwort finden.

Hier ist sie:

Shared Space in Wentorf
Shared-Space in Wentorf

 

Hier der Wortlaut unserer Pressmeldung:

Der Vorstand der SPD Wentorf will ein Experiment wagen: Die Wentorfer Hauptstrasse soll während der Corona-Krise zwischen dem Kreisel in der Ortsmitte und Burgberg zu einem Shared-Space auf Zeit werden.

Alle Verkehrsteilnehmer sind dann gleichberechtigt. Es gibt keine Verkehrsregel ausser rechts vor links. 

Die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Ursula Jonca trägt die Überlegungen aus der Vorstandssitzung vor: „Wir versprechen uns mehr Platz für zwischenmenschliche Begegnungen – auch in der Krise. Abstandhalten wird leichter, weil FußgängerInnnen gefahrlos auf die Strasse ausweichen können.“  

Der Co-Vorsitzende Jan-Christoph Schultchen ergänzt „Der öffentlich Raum kann kreativ genutzt werden. Aktionen für die Gewerbetreibenden und die Gastronomie werden möglich. Warum kein Popup-Biergarten am Wochenende wo vorher ein Parkplatz war? Alle sprechen von Regionalisierung und der Stärkung von lokalen Strukturen. Wir versprechen uns eine gesteigerte Attraktivität für das Wentorfer Zentrum.“

Das Führungsteam des Wentorfer SPD-Ortsvereins bekräftigt: „Es geht uns um ein Zeichen für Wentorf: Zusammenrücken trotz Abstandhalten. Mehr Platz für das Miteinander. Gerade jetzt in der Corona-Krise sind die Menschen mehr draussen. Und die Umwelt freut sich auch noch“.

In Deutschland passen sich einige Städte und Gemeinden bereits erfolgreich an die durch die Corona-Krise veränderte Verkehrssituation an und gestalten den öffentlichen Raum um. „Der ansässige Handel profitiert tatsächlich bei existierenden Shares Spaces“, so Schultchen „wir wollen für die zukünftige Entwicklung lernen und setzten auf gegenseitigen Austausch mit allen Betroffenen“. Das Experiment soll schnellstmöglich starten und bis zum Ende der Sommerferien dauern da krisenbedingt mehr Menschen ihren Urlaub zuhause verbringen werden. Die SPD-Fraktion hat angekündigt, die Realisierung zu überprüfen und für die politische Umsetzung einen Antrag in den kommunalen Gremien zu stellen.